chinesischer Politiker auf Taiwan; Staatspräsident der Republik China (Taiwan) 1988-2000; fr. Parteivorsitzender der Kuomintang (KMT)
* 15. Januar 1923 Sanzhi
† 30. Juli 2020 Taipeh
Herkunft
Lee Teng-hui (Li Denghui), christlicher Konfession (Presbyterianer), wurde am 15. Jan. 1923 im Dorf Sanzhi nicht weit von der taiwanischen Hauptstadt Taipeh entfernt geboren. Er entstammte einer gut situierten, aber keineswegs reichen Bauernfamilie, die Reis und Tee anbaute. Sein älterer Bruder Lee Teng-chin durchlief während der japanischen Besatzung eine Polizeischule und meldete sich freiwillig zur japanischen Marine.
Ausbildung
Bis 1945 hatten es Einheimische schwer, unter der japanischen Besatzung eine qualifizierte Ausbildung zu erhalten, doch gehörte L. zu den vier Chinesen, die in einer sonst rein japanischen Klasse unterrichtet wurden. Auf diese frühen Jahre gründete sich auch seine spätere Verbundenheit mit Japan und der japanischen Kultur.
Der sehr begabte Schüler studierte zunächst an der Hochschule Taipeh, ging aber 1943 nach Japan und studierte dort Agrarwirtschaft an der angesehenen Universität von Kioto. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte er 1946 nach Taiwan zurück und schloss 1948 an der Nationaluniversität von Taiwan mit dem Bachelor of Science-Grad ab. Schließlich vervollständigte er seine agrarwissenschaftliche Ausbildung an der amerikanischen Iowa State University (Master-Examen 1953); 1968 promovierte er an der renommierten Cornell University in ...